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Brand am Brocken: Wie gut ist Niedersachsen auf Waldbrände im Harz vorbereitet?

Der aktuelle Waldbrand am Wurmberg zeigt erneut die Herausforderungen im Harz. Dichter Nebel hält heute Helikopter und Löschflugzeuge am Boden, aber der nächtliche Regen von 30 Litern hat die Situation etwas entspannt. Die Löscharbeiten konzentrieren sich nun auf Glutnester, während die Ursache des Feuers weiterhin untersucht wird. Doch wie gut ist der Landkreis Goslar auf solche Naturkatastrophen vorbereitet?

Vorbereitungen und Maßnahmen des Landkreises Goslar

Maximilian Stachel vom Landkreis Goslar betont die gestiegene Dringlichkeit des Themas in den letzten Jahren:

Wir arbeiten intensiv und fokussiert an der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung und haben in den vergangenen Jahren bedeutende Maßnahmen umgesetzt.

Eine enge Zusammenarbeit mit benachbarten Bundesländern ist ein zentraler Bestandteil der Strategie. So existiert seit Jahren eine Lenkungsgruppe zur Waldbrandbekämpfung im Harz, die regelmäßig Verwaltung und Einsatzkräfte miteinander abstimmt, um im Ernstfall schnell reagieren zu können. Kooperationen, etwa mit dem Landkreis Harz, ermöglichen die Nutzung dort stationierter Löschflugzeuge.

Im August fand eine groß angelegte Waldbrandübung statt, um Einsatzszenarien zu proben und die Einsatzkräfte für den Ernstfall zu schulen.

Löschflugzeuge und Zugänglichkeit des Geländes

Auch das Land Niedersachsen hat aufgerüstet und zwei eigene Löschflugzeuge angeschafft. Diese können je nach Verfügbarkeit schnell einsatzbereit sein, sofern sie nicht in anderen Regionen benötigt werden.

Ein großes Problem bleibt jedoch die unzugängliche Topografie des Harzes, die den Einsatzkräften immer wieder Sorgen bereitet. Stachel erläutert:

Die Waldbrandbekämpfung aus der Luft ist essenziell. Schon 2022 beim großen Brockenbrand hat sich gezeigt, wie effektiv diese Methode ist.

Zusätzlich wurden geländegängige Fahrzeuge wie Pick-up-Trucks und spezielle Löschrucksäcke angeschafft, die es ermöglichen, Brände auch zu Fuß zu bekämpfen. Dies ist jedoch nur dort möglich, wo die Sicherheit der Einsatzkräfte gewährleistet ist.

Evakuierungen und Frühwarnsysteme

Am vergangenen Wochenende mussten rund 500 Menschen evakuiert werden. Frühwarnsysteme haben dabei höchste Priorität, um Besucher im Harz schnell zu informieren und in Sicherheit zu bringen.

Die Evakuierung von Menschen ist oberstes Gebot, vor allem, wenn viele Besucher im Harz unterwegs sind,“- so Stachel.

Verhaltenstipps zur Vermeidung von Waldbränden

Zur Vermeidung von Waldbränden kann jeder Einzelne seinen Beitrag leisten:

  • Nicht Rauchen: Rauchen im Wald ist streng verboten.
  • Kein Offenes Feuer: Offenes Feuer und Grillen im Wald sollten vermieden werden.

Maximilian Stachel appelliert an die Eigenverantwortung der Waldbesucher:

Wenn sich alle an die Regeln halten, lässt sich die Waldbrandgefahr deutlich reduzieren.

Die Vorbereitungen und Maßnahmen im Landkreis Goslar zeigen, wie wichtig die Koordination und die richtige Ausrüstung im Kampf gegen Waldbrände sind. Es bleibt eine gemeinsame Anstrengung, um die Natur und die Menschen im Harz zu schützen.

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